Der herzzerbrechende Brief von Tha’ir Hahahla an seine 2-jährige Tochter

Der junge Tha’ir Al-Hahahla, der sich nun seit 75 Tagen im Hungerstreik befindet, hat über eine Anwältin einen Brief an seine 2-jährige Tochter Lamar geschrieben, welche wenige Monate nachdem er gefangen genommen wurde, geboren wurde und ihn nur von Fotos kennt, die an Wänden hängen.

Hier eine ungefähre Übersetzung des Briefes an seine Tochter:

,, Meine geliebte Lamar, verzeihe mir, weil die Besatzung mich dir weggenommen hat und von mir die Freude entrissen hat,meine erstgeborene Tochter zu sehen, die ich Allah immer gebeten habe zu erblicken, zu küssen und mit ihr glücklich zu sein. Dich trifft keine Schuld, aber das ist unser Schicksal als palästinensisches Volk, dass unser Leben und das Leben unserer Kinder von uns weggenommen werden, voneinander getrennt zu werden und unser Leben zerstört wird. So ist nichts in unserem Leben vollständig aufgrund dieser ungerechten Besatzung, die uns in jedem Augenblick  unseres Lebens auflauert und es in Fremdheit, Verfolgung und Folter verwandelt. Trotz dass ich beraubt wurde, dich in meinen Armen zu halten und deine Stimme zu hören, dich heranwachsen zu sehen und draußen um das Haus und in deinem Bett herumzulaufen zu sehen und trotz dass ich beraubt wurde, in meiner Menschenrolle als Vater mit meiner Tochter, so hat mir wahrlich deine Existenz all die Kraft und Hoffnung gegeben. Und als ich dein Foto mit deiner Mutter im Solidaritätszelt sah, so ruhig und voller Verwunderung die Menschen anstarrend, als würdest du nach deinem Vater Ausblick halten. Du schaust meine aufgehängten Fotos an, die überall im Zelt hängen. Im Inneren fragst du dich: ,,Warum kommt mein Vater nicht zurück?“  Ich habe gefühlt, du bist mit mir,in meiner Seele und in meinen Gedanken, und dass du ein Teil meiner Herzschläge,  meiner Standfestigkeit und meinem  Blut bist, das in meinen Körper fließt. Du öffnest vor mir alle Türen und breitest um mich herum einen klaren Himmel aus und dann lässt du deiner kindlichen Stimme nach dieser langen Ruhe freien Lauf.

Meine geliebte Lamar: Ich weiß, dass du daran keine Schuld trägst und dass du jetzt noch nicht verstehst, warum dein Vater diesen Kampf des offnen Hungerstreiks seit 75 Tagen durchläuft, weil sobald du groß bist, wirst du verstehen, dass der Kampf der Freiheit der Kampf der Rückkehr zu dir ist, und damit ich nie wieder nach dieser Sache von dir entfernt werde oder deines Lächelns und deines Ansehens beraubt werde, und damit die Besatzer mich dir kein weiteres Mal mehr entführen werden.

Wenn du groß bist, wirst du verstehen, wie deinem Vater und tausenden von Palästinensern Ungerechtigkeit widerfahren ist, die die Besatzung in Lager und Gefängniszellen gesteckt hat, ihr Leben und ihre Zukunft ohne jeglichen Grund zunichte macht und sie keine Schuld tragen außer dass sie Freiheit, Würde und Unabhängigkeit wollen. Und du wirst wissen, dass dein Vater, niemals Beleidigungen und Ergebung akzeptieren würde und dass er keine Demütigung und Verhandlung akzeptieren würde und dass er einen Hungerstreik führen wird als Protest gegen den hebräischen Staat , der uns zu Sklaven und gedemütigten Menschen ohne jegliche Rechte und ohne nationaler Würde zurückverwandeln will.

Meine geliebte Lamar: Halte immer deinen Kopf hoch und sei stolz auf deinen Vater und danke jedem , der mich zu mir stand, der die Gefangenen in ihren kämpferischen Schritten unterstützt hat und habe keine Angst und sei nicht besorgt, denn Allah ist immer mit uns und Allah lässt die Mu’miniin (ca. Gläubigen) und Geduldigen nicht im Stich. So  sind  wir Besitzer des Rechts und das Recht wird immer über die Ungerechtigkeit und die Übeltäter siegen.

Meine geliebte Lamar: Jener Tag wird kommen und ich werde alles für dich wieder ausgleichen und dir die ganze Geschichte erzählen und deine Tage, die folgen werden, werden noch schöner sein. So lasse deine Tage nun vorbeiziehen und trage die schönste Kleidung, und laufe und laufe dann nochmal in den Gärten deines langen Lebens. Gehe vorwärts und vorwärts, da nichts hinter dir ist außer der Vergangenheit und dies ist deine Stimme. Ich höre sie immer, ein Lied für das Leben.“

http://www.maannews.net/arb/ViewDetails.aspx?ID=484783

Palestinians Behind Bars: Prisoners Without Human Rights

Palestinian Prisoners

19.Tag des „Kampfes der leeren Mägen“: Zahl der Streikenden erreicht mehr als 3000 Gefangene

19.Tag des „Kampfes der leeren Mägen“: Zahl der Streikenden erreicht mehr als 3000 Gefangene

Am 19. Tag des palästinensischen Aufstands in den israelischen Gefängnissen betont der kürzlich befreite Gefangene Maazin An-Nihaal, dass die palästinensischen Gefangenen nicht um pesönliche Dinge kämpfen, sondern um die Würde des Menschen.Ihrer Würde sowie auch der Würde all ihrer Verwandten, welche bei jedem Besuch -wenn dieser erlaubt wird- auf unwürdige Weise behandelt werden. Dabei werden die Besucher beispielsweise aufgefordert, ihre Kleidung auszuziehen.
Wenn sie dies nicht tun, wird ihnen der Besuch des Gefangenen verweigert.

Mittlerweile nehmen mehr als 3000 Gefangene der etwa 4600 palästinenischen und arabischen Gefangenen am „Hungerstreik der Würde“ teil. Die Zahl steigt von Tag zu Tag an. Dies trotz aller Versuche der Gefängnisleitung, diesen Hungerstreik zu stoppen. Dazu gehört die Geldstrafe von 170 Shekel pro streikenden Gefangenen und Trennung von sämtlichen Gefangenen, um ihre Kommunikation miteinander zu unterbrechen sowie auch andere psychische und physische Foltermethoden.

http://paltimes.net/details/news/14894/%D8%A7%D9%84%D9%8A%D9%88%D9%85-%D8%A7%D9%84%D9%8019%D8%A5%D8%B1%D8%A7%D8%AF%D8%A9-%D9%84%D9%84%D9%86%D8%B5%D8%B1-%D8%A3%D9%82%D8%B1%D8%A8.html

Palästinensische Kinder in israelischen Gefängnissen (Video)

Palestinian Children Are Detained In Israeli Prisons
– Palästinensische Kinder werden in israelischen Gefängnissen inhaftiert

Es folgen Übersetzungen und Zusammenfassungen auf deutsch von Ausschnitten des Videos:

Er ging raus, um mit seinen Freunden zu spielen und wurde von Fremden abgefangen, die ihn schlugen und später wurde er gezwungen ein Eingeständnis zu machen, welches er nicht begangen hatte.Er wurde in ein Gefängnis für Erwachsene gebracht. Der damals 14-jährige Muhammad spielte mit seinen Freunden auf einem Hügel in der Nähe seines Dorfes (Biddu, nähe Ramallah) als er am 4 Februar 2008 plötzlich von vier Männern in Zivilkleidung festgenommen wurde. Die Männer packten Muhammad und schlugen ihn zu Boden. Sie schlugen ihn mehrere Male mit einer Waffe am Kopf währende sein Gesicht mit Tränengas vollgesprüht wurde. Die Männer verbunden ihm dann seine Augen, Hände und Beine mit Plastikhandschellen bevor sie ihn auf den Rücksitz ihres Wagens warfen. Muhammad wurde ohne Anwalt vor Gericht gestellt, gezwungen ein Eingeständnis zu machen, er hätte Steine geworfen und schließlich für 4,5 Monate im Gefängnis festgenommen. Dabei wurde er wie ein Erwachsener behandelt.

Jedes Jahr werden rund 700 Kinder zwischen 12 und 17 Jahren von israelischen Soldaten festgenommen, vor Gericht gestellt, verurteilt und verfolgt.

Festgenommene Kinder werden zitiert:

Abed, 15 Jahre alt:
,, Ich hatte das Gefühl, meine Hände würden explodieren, da sie sie so feste zusammengebunden hatten. Ich bat die Soldaten, die Handschellen zu lockern, aber sie antworteten mit Schreien und obszönen Wörtern.“

Mahmud, 16 Jahre alt:
,, Er schlug dann mit dem Gehäuse seines Gewehrs auf mein Gesicht. Dies führte dazu, dass meine Nase und mein Mund sehr stark bluteten. All dies geschah vor den Augen meiner Mutter,welche sie anflehte, mich gehen zu lassen.“

Mahmud, 17 Jahre alt:
,,Ich kam von einem normalen Leben zu einem Leben in Handschellen,Schlafentzug, Geschrei,Bedrohungen, Verhandlungsrunden und ernsthaften Anschuldigungen.In diesen Lebensumständen beginnt das Leben dunkel zu werden, gefüllt von Angst und Pessimismus- harte Tage, die Worte nicht beschreiben können.“

Ezat, 10 Jahre alt:
,, Ein Soldat richtete seine Gewehr auf mich. Das Gehäuse des Gewehrs war nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. Ich war so verängstigt, dass ich anfing, zu zittern. Er machte sich lustig über mich und sagte: ,,Zitterst du? Sag mir, wo die Pistole ist, bevor ich dich erschieße.

Dr. Cairo Arafat, Direktor des Sekretariats fdes Nationalen Plans zur Einsetzung für palästinensische Kinder sagt hierzu:

,,Die Folter von Kindern in israelischen Gefängnislagern und sie psychischen Missbrauch zu unterwerfen, hat eine ernsthafte psychologischee Auswirkung auf sie, wobei sie sich von der Gesellschaft isoliert fühlen, ihr Selbstbewusstsein ist völlig zerschmettert und sie leiden an andauernden Depressionen.“

17-jähriger Mahmoud S. berichtet über seine Festnahme

17-jähriger Mahmoud S. berichtet über seine Festnahme

Name: Mahmoud S.
Tag der Festnahme: 20 März 2012
Alter: 17
Vorwurf: Steinewerfen und Molotovcocktails werfen

Am 20 März 2012 wurde der 17-jährige Junge aus dem Dorf Azzun in der besetzten Westbank von israelischen Soldaten in der Nähe einer Straße, die Siedler benutzen, verhaftet.
Um etwa 19 Uhr, am 20 März, war der 17-jährige Mahmoud mit zwei Freunden von ihm in der Nähe einer Straße nahe ihres Dorfes unterwegs, welche nur von israelischen Siedlern benutzt wird. Zwei israelische Militärjeeps stoppten, es kamen Soldaten raus und sie begannen den Kindern hinterher zu laufen. Die Soldaten fingen Mahmoud ab, welcher berichtet, dass er geschlagen wurde.,, Ein Soldat packte mich und schlug mich zu Boden,“ sagt Mahmoud. ,, Dann, schlugen mich mindestens 12 Soldaten auf heftigste Weise während ich immer noch auf dem Boden war. Sie fuhren fort mich zu ohrfeigen und zu schlagen. Einer von ihnen schlug mich mit seinem Gewehr. Dann, holte mich einer mit Gewalt hoch, drehte meine Hände hinter meinen Rücken und verband sie mit drei Plastikfesseln […]die Fessel waren sehr dick.“ Sobald er gefesselt war, sagt Mahmoud, haben ihn die Soldaten weiter geschlagen bis sein Mund und seine Nase bluteten. Ihm wurden die Augen zugebunden und er wurde in einen Militärwagen gesteckt.

,, Dann hat mich einer von ihnen gewaltsam in den Jeep geschubst und ließ mich mich auf dem Metallboden liegen. Im Jeep waren Soldaten um mich herum .Sie führten fort, mich zu schlagen und mich zu beleidigen, indem sie obszöne Wörter benutzten, die ich nicht erwähnen möchte. Sie beleidigten meine Mutter und meine Schwester,“ erinnert sich Mahmoud, welcher zur Befragung zur Ari’iel Siedlung transferiert wurde.

Mahmoud schätzt, dass er um etwa 23 Uhr an der Siedlung angekommenwar. Dann wurde er in den Flur gesetzt, immer noch angebunden und mit verbundenen Augen, für ca. eine Stunde, in welcher, wie er berichtet, von den vorbeigehenden Menschen ins Gesicht geklatscht und geschlagen wurde. Um Mitternacht herum wurde Mahmoud zum Verhör in einen Raum gebracht. Obwohl es nach israelischem Zivilgesetz verboten ist, Kinder nachts zu verhören, ist diese Praxis nicht laut militärischem Gesetz verboten, welches auf die palästinensischen Kinder angewendet wird. Mahmoud wurden die Augen entbunden, aber er blieb gefesselt. Mahmoud sagt, dass der Verhörer ihn während der Verhörung anschrie und ihn quer durch das Gesicht schlug. Ihm wurde vorgeworfen Steine und Molotovcockteils geworfen zu haben. Die Verhörung hielt bis etwa 7 Uhr morgens an, als Mahmoud zugegeben hat, Steine geworfen zu haben.

Der Verhörung folgend, wurde Mahmoud zur Qarne Shomron Siedlung transportiert, wo er eine kurze medizinische Kontrolle erhielt. Mahmoud sagt, dass er dem Arzt erzählte, dass er geschlagen wurde, aber er wurde nicht medizinisch behandelt. Der Arzt fragte Mahmoud einfach eine Anzahl von Fragen von einer Liste, die er vor sich hielt. Mahmoud wurde dann zum Huwwara Verhörungszentrum nähe Nablus transportiert. Bei der Ankunft wollten die Soldaten, dass sich Mahmoud auszieht, was er ablehnte. Daraufhin wurde er geschlagen. Später an diesem Tag wurde er zum Megiddo-Gefängnis,innerhalb „Israels“, transportiert, was gegen die 4. Genfer Konvention verstößt,
welche Transport außerhalb des besetzten Gebietes verbietet.

Ungefähre Übersetzung von:
http://www.dci-palestine.org/documents/voices-occupation-mahmoud-s-detention