Gaza: 1 Toter, 12 Verletzte, darunter 7 Kinder

Gaza.

Heute morgen ist ein Palästinenser (38 Jahre) nach mehreren Raketenangriffen von israelischen Kampfflugzeugen gestorben. Ebenfalls gibt es 12 Verletzte, darunter 7 Kinder. 2 Kinder sind schwer verletzt. Bei den Verletzten handelt es sich hauptsächlich um Mitglieder derselben Familie.

Die israelische Armee attackiert seit mehreren Tagen den Gazastreifen mit israelischen Kampfflugzeugen, was in den letzten Tagen zu mehreren Toten sowie Verletzten führte.

http://paltimes.net/details/news/7287/

 

Update: Eines der verletzten Kinder ist infolge der schweren Verletzungen im Verlaufe des Abends gestorbenen. Es handelt sich um den 12-jährigen Sohn des heute morgen durch israelische Flugzeugangriffe umgebrachten Palästinensers im Gazastreifen.

 

http://paltimes.net/details/news/7313

Das Massaker von Gaza – Gaza 2 Jahre danach

Das Massaker von Gaza und der Kampf um Gerechtigkeit

von Ali Abunimah

27.12.2010 — The Electronic Intifada

— abgelegt unter:

Das Gaza-Massaker, das Israel heute vor zwei Jahren begann, endete keineswegs am 18. Januar 2009, sondern dauert weiter an. Dem Massaker fielen nicht nur Menschen zum Opfer, sondern auch die Wahrheit und die Gerechtigkeit. Allein unsere Taten können dem ein Ende bereiten.

Der von den Vereinten Nationen in Auftrag gegebene Goldstone-Bericht dokumentiert Beweise für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die im Verlauf eines Angriffs begangen wurden, der sich gegen die „Grundfesten des zivilen Lebens“ selbst – Schulen, Industrieinfrastruktur, Wasser, Abwasser, Getreidemühlen, Moscheen, Universitäten, Polizeistationen, Ministerien, die Landwirtschaft [1] und Tausende Wohnhäuser – richtete. Wie so viele andere Untersuchungen, die israelische Verbrechen dokumentieren, liegt der Goldstone-Bericht jedoch bei den Vereinten Nationen und sammelt Staub an, da die Vereinigten Staaten, die Europäische Union, die Palästinensische Autonomiebehörde [2] und gewisse arabische Regierungen in heimlichem Einverständnis dafür sorgten, daß keine Taten folgen.

Israel startete den Überfall unter Bruch des Waffenstillstands, den es im Juni davor mit der Hamas ausgehandelt hatte, und unter dem fadenscheinigen Vorwand, Raketenbeschuß aus Gaza beenden zu wollen.[3]

In diesen entsetzlichen Wochen vom 27. Dezember 2008 bis zum 18. Januar 2009 tötete Israels gnadenloses Bombardement dem Palästinensischen Zentrum für Menschenrechte in Gaza zufolge 1.417 Menschen.

Es waren Kinder wie Farah Ammar al-Helu, ein Jahr alt, getötet in al-Zaytoun. Es waren Schülerinnen oder Schüler wie Islam Khalil Abu Amsha, 12, Shajaiyeh und Mahmoud Khaled al-Mashharawi, 13, aus al-Daraj. Es waren alte Menschen wie Kamla Ali al-Attar, 82, aus Beit Lahiya und Madallah Ahmed Abu Rukba, 81, aus Jabaliya. Es waren Väter und Ehemänner wie Dr. Ehab Jasir al-Shaer [4]. Es waren Polizeibeamte wie Younis Muhammad al-Ghandour, 24 Jahre alt. Es waren Krankenwagenfahrer [5] und Mitarbeiter des Zivilschutzes. Es waren Hausfrauen, Lehrer, Bauern, Arbeiter aus dem Sanitätsbereich und Bauhandwerker. Und ja, einige von ihnen waren Kämpfer, die sich wie andere Menschen es auch tun würden, mit leichten und primitiven Waffen gegen Israels Ansturm zur Wehr setzten, der mit den modernsten Waffen stattfand, die die USA und die Europäische Union liefern konnten.

Die Namen der Toten füllen 100 Seiten, und nichts kann die Leere ersetzen, die sie in ihren Familien und Gemeinden hinterlassen haben („The Dead in the course of the Israeli recent military offensive on the Gaza strip between 27 December 2008 and 18 January 2009,“ [PDF] Palestinian Centre for Human Rights, 18 March 2009).[6](1)

Es waren nicht die ersten, die in einem israelischen Massaker starben, und es waren nicht die letzten. Dutzende Menschen wurden seit dem Ende von Israels „Operation Gegossenes Blei“ getötet, als letztes in der vergangenen Woche Salameh Abu Hashish, ein 20jähriger Schäfer, der von der israelischen Besatzungsarmee erschossen wurde, als er in Nordgaza seine Tiere versorgte.(2)

Aber die Tragödie endet nicht bei den Getöteten. Abgesehen von jenen Menschen, die bleibende Schäden zurückbehalten, gibt es den auf keine Weise berechenbaren psychologischen Preis [7], den die Kinder zahlen, die ohne Eltern aufwachsen, die Eltern, die ihre Kinder begraben, und des mentalen Traumas, das die israelische Offensive und die anhaltende Belagerung bei fast jedem in Gaza hervorgerufen haben. Da sind zudem die bislang noch nicht bekannten Folgen der Tatsache, daß die 700.000 Kinder Gazas über Jahre hinweg mit vergiftetem Wasser [8] versorgt wurden.

Die Belagerung raubt 1,5 Millionen Menschen nicht allein die Basisversorgung, das Material für den Wiederaufbau (nahezu nichts wurde in Gaza wieder aufgebaut) [9], und den Zugang zur Gesundheitsversorgung, sondern ihr grundlegendes Recht zu reisen, zu studieren, an der Welt teilzuhaben. Sie beraubt vielversprechende junge Menschen [10] ihrer Ziele und ihrer Zukunft. Sie raubt dem Planeten all das, was diese schaffen und anbieten könnten. Indem es Gaza von der Außenwelt abriegelt [11], hofft Israel uns vergessen zu lassen, daß es sich dort drinnen um Menschen handelt.

Zwei Jahre nach dem Verbrechen bleibt Gaza ein riesiges Gefängnis für eine Bevölkerung, deren unverzeihliche Sünde es in den Augen Israels und seiner Verbündeten ist, von dem Land geflohen zu sein, das Israel sich durch ethnische Säuberung [12] angeeignet hat.

Israels Gewalt gegen Gaza, wie seine Gewalt gegen Palästinenser überall ist die logische Folge eines Rassismus, der den untrennbaren Kern der zionistischen Ideologie und Praxis bildet: Palästinenser sind nichts als ein Ärgernis wie ein Gebüsch oder wie Steine, die bei der unentwegten, zionistischen Eroberung des Landes aus dem Weg geschafft werden müssen. Dagegen kämpfen alle Palästinenser an, wie ein Offener Brief [13](3) von Dutzenden Organisationen der Zivilgesellschaft in Gaza uns heute erinnert:

Wir Palästinenser von Gaza wollen mit der Freiheit leben, palästinensische Freunde oder Familienmitglieder aus Tulkarem, Jerusalem oder Nazareth zu treffen; wir wollen das Recht haben, zu reisen und uns frei zu bewegen. Wir wollen ohne Angst vor einem weiteren Bombenkrieg leben, der Hunderte unserer Kinder tötet und viele weitere verletzt oder durch die Verpestung mit Israels weißem Phosphor und Chemiewaffen Krebs bei ihnen auslöst. Wir wollen ohne die Demütigungen an israelischen Checkpoints und die Schande leben, unsere Familien aufgrund der durch die Kontrolle über die Wirtschaft und die illegale Blockade verursachten Arbeitslosigkeit nicht versorgen zu können. Wir fordern ein Ende des Rassismus, der diese Unterdrückung zementiert.

Jene von uns, die außerhalb Gazas leben, können beim Blick auf diese Menschen Inspiration und Kraft schöpfen; sogar nach all der willentlich zugefügten Grausamkeit haben sie nicht aufgegeben. Aber wir können von ihnen nicht erwarten, diese Last allein zu tragen, oder die schrecklichen Auswirkungen, die die unnachgiebige Verfolgung durch Israel für das Bewußtsein und die Körper der Menschen in Gaza oder für die Gesellschaft selbst hat, ignorieren. Wir müssen auch ihrem Aufruf zum Handeln folgen.

Vor einem Jahr war ich zusammen mit über tausend Menschen aus Dutzenden Ländern beim ‚Gaza Freedom March‘, der versuchte nach Gaza zu gelangen, um am ersten Jahrestag an das Massaker zu erinnern. Der Weg wurde uns von der ägyptischen Regierung versperrt [14], die unter US-Rückendeckung [15] gemeinsame Sache mit der israelischen Belagerungspolitik macht. Und auch wenn wir nicht in Gaza angekommen sind, schafften es andere Konvois vor uns und nach uns, wie es Viva Palestina, allerdings nach deutlicher Behinderung und Einschränkung durch die Ägypter, gelungen ist [16].

Gestern ist die Mavi Marmara nach Istanbul zurückgekehrt, wo sie im Hafen von Tausenden von Menschen begrüßt wurde. Im Mai war das Schiff Teil der ‚Gaza Freedom Flotilla‘ [17], die losfuhr, um die Blockade auf dem Seewege zu brechen, und in internationalen Gewässern von israelischen Kommandoeinheiten überfallen und gekapert [18] wurde, die neun Menschen töteten und Dutzende verletzten. Auch dieses Massaker hat die noch zahlreicheren Menschen nicht abgehalten, den Versuch zu unternehmen, die Blockade zu brechen: Der ‚Asiatische Konvoi nach Gaza‘ (4) ist unterwegs und weitere andere Unternehmungen sind in Planung.

Wir könnten mit Blick auf diese ganzen Initiativen mit Recht sagen, daß die Blockade trotz des horrenden Tributs – einschließlich der Menschenleben – noch immer nicht gebrochen ist, weil die Regierungen der Welt – die sogenannte „internationale Gemeinschaft“ – weiterhin Israels Straffreiheit garantieren. Zwei Jahre später liegt Gaza noch immer in Schutt und Asche, und Israel hält die Bevölkerung fortwährend am Rande einer absichtlich herbeigeführten humanitären Katastrophe, indem es nur so viele Versorgungsgüter hineinläßt wie nötig sind, um die internationale Meinung zu besänftigen. Es wäre leicht, die Zuversicht zu verlieren.

Auch wenn es so ist, sollten wir uns daran erinnern, daß die Palästinenser in Gaza nicht Objekt und kein isolierter humanitärer Anlaß sind, sondern Partner im Kampf für Gerechtigkeit und Freiheit in ganz Palästina. Die Blockade von Gaza zu brechen, wäre ein Meilenstein auf diesem Marsch.

Haneen Zoabi, ein palästinensisches Mitglied des israelischen Parlaments und Passagier der Mavi Marmara, erklärte im vergangenen Oktober in einem Interview [19] mit ‚The Electronic Intifada‘, daß die israelische Gesellschaft und Regierung ihren Konflikt mit den Palästinensern nicht als Problem sehen, das gelöst werden muß, um Opfern Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zu bringen, sondern ausschließlich als „Sicherheitsproblem“. Zoabi bemerkte, daß die breite Mehrzahl der Israelis glaubt, daß Israel das Sicherheitsproblem im Großen und Ganzen „gelöst“ habe: in der Westbank durch die Apartheidsmauer und die „Sicherheitskoordination“ der israelischen Besatzungskräfte mit der kollaborierenden Palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah und in Gaza durch die Blockade.

Die israelische Gesellschaft, meinte Zoabi abschließend „sieht keine Notwendigkeit für einen Frieden. Sie nehmen die Besatzung nicht als Problem wahr. Sie sehen die Belagerung nicht als ein Problem. Sie nehmen die Unterdrückung der Palästinenser nicht als Problem wahr, und sie zahlen nicht den Preis für die Besetzung oder den Preis für [die] Blockade [von Gaza].“

Aus dem Grund sind die Konvois und die Flottillen wichtiger Teil einer größeren Anstrengung, Israel zu verstehen zu geben, daß es in der Tat ein Problem hat und niemals als normaler Staat behandelt werden kann, solange es nicht seine Unterdrückungs- und Besatzungspolitik gegenüber den Palästinensern in der Westbank und im Gazastreifen beendet und die Rechte der palästinensischen Bürger Israels und der palästinensischen Flüchtlinge in vollem Umfang respektiert. Und auch wenn die Regierungen weiterhin danebenstehen und nichts unternehmen, weist die Zivilgesellschaft mit diesen Bemühungen, die Blockade zu brechen, und mit der breiteren, von den Palästinensern geführten Kampagne von Boykott, Investitionsstop und Sanktionen (BDS) den Weg.

Bei all ihrem Leid konnten die Palästinenser in den zwei Jahren seit dem Gaza-Massaker nicht viele Siege feiern. Aber es gibt Anzeichen, daß sich die Dinge in die richtige Richtung bewegen. Israel bittet genau deshalb um US-unterstützte „Friedensverhandlungen“ [20], weil es weiß, daß der „Friedensprozeß“ den Deckmantel für seine fortwährenden Verbrechen liefert und daß ein solcher „Prozeß“ es nie erforderlich machen wird, irgendetwas aufzugeben oder den Palästinensern irgendwelche Rechte zuzugestehen.

Dennoch mobilisiert Israel alle seine Kräfte, um die globale Bewegung für Gerechtigkeit [21] und insbesondere BDS zu bekämpfen, das seit dem Gaza-Massaker soviel Fahrt aufgenommen hat [22]. Es könnte keine größere Bestätigung dafür geben, daß diese Bewegung Gerechtigkeit in Griffweite rückt. Unsere Erinnerung an all die Opfer darf sich nicht auf einen jährlichen Gedenktag beschränken, sondern sollte die Arbeit sein, die wir täglich dafür leisten, daß die Reihen dieser Bewegung anwachsen.

Anmerkungen:

[1] http://electronicintifada.net/v2/article11074.shtml

[2] http://electronicintifada.net/v2/article10807.shtml

[3] http://electronicintifada.net/v2/article10123.shtml

[4] http://electronicintifada.net/v2/article10138.shtml

[5] http://electronicintifada.net/v2/article11026.shtml

[6] http://www.pchrgaza.org/files/PressR/English/2008/list.pdf

[7] http://electronicintifada.net/v2/article10879.shtml

[8] http://electronicintifada.net/v2/article11455.shtml

[9] http://electronicintifada.net/v2/article11495.shtml

[10] http://electronicintifada.net/v2/article10676.shtml

[11] http://electronicintifada.net/v2/article11648.shtml

[12] http://electronicintifada.net/v2/article11594.shtml

[13] http://electronicintifada.net/v2/article11698.shtml

[14] http://electronicintifada.net/v2/article10972.shtml

[15] http://electronicintifada.net/v2/article10993.shtml

[16] http://electronicintifada.net/v2/article11653.shtml

[17] http://electronicintifada.net/v2/article11305.shtml

[18] http://electronicintifada.net/v2/article11327.shtml

[19] http://electronicintifada.net/v2/article11599.shtml

[20] http://electronicintifada.net/v2/article11686.shtml

[21] http://electronicintifada.net/v2/article11080.shtml

[22] http://electronicintifada.net/v2/article11683.shtml

[23] http://electronicintifada.net/bytopic/store/548.shtml

[24] http://www.amazon.com/exec/obidos/ASIN/1568586418/theelectronic-20

Übersetzt von: Schattenblick

Neuer Partner Blog: SOS Pakistan

Hallo liebe Blog Besucher,

wie alle mitbekommen haben, hat die Flutkatastrophe in Pakistan einen riesigen Schaden mit mindestens 1800 Toten, sowie Millionen von Obdachlosen und verletzten Menschen hinterlassen.

Für genaue und immer aktuelle Informationen haben wir nun einen PartnerBlog erstellt, der aktuelle Informationen, Nachrichten und Spendenaktionen beinhaltet und ständig aktualisiert wird.

Also schaut vorbei:

http://sospakistan.wordpress.com

Video aus dem Inneren der Marmara kurz nach dem Angriff

Tausende Türken beten Totengebet für Märtyrer- ohne Worte!

Israelische Soldaten warfen Tote ins Meer

Einige der freigelassenen türkischen Passagiere des Schiffs Marmara sagten aus, dass die israelischen Soldaten die Toten, von denen sie nicht einmal hundertprozentig wussten, dass sie tot sind, direkt ins Meer geworfen haben.

Die  Syierin Shidha Barakat, die sich auf dem Schiff befand, sagte, dass nachdem die Soldaten ihren Mordkomplott gegen die Passagiere begann, einige dieser Toten, von denen nicht sicher war, ob sie wirklich tot waren, aus dem Schiff ins Meer warfen.

Ebenfalls sagte sie einem syrischen Sender , dass die israelischen Soldaten, dass Schiff angriffen und  direkt ihre Waffen sowie Tränengasgranaten einsetzten bevor sie mit irgendjemanden der Passagiere nur sprachen.

Aussagen von andren Passagieren, die freigelassen wurden, bestätigten diese Aussagen.

http://www.paltimes.net/arabic/read.php?news_id=113361

Berichte über den israelischen Überfall durch die Augen Israels Überfall auf humanitäre Flotte bewirkt wenig Skepsis in den Medien

Berichte über den israelischen Überfall durch die Augen Israels
Überfall auf humanitäre Flotte bewirkt wenig Skepsis in den Medien
von Fairness & Accuracy in Reporting
01.06.2010 — FAIR / Antikrieg.com
— abgelegt unter: Naher Osten, Mainstreammedien

Am 31. Mai überfiel das israelische Militär eine Flotte von Schiffen mit Zivilpersonen, die versuchten, humanitäre Güter in den Gazastreifen zu befördern. Berichte weisen darauf hin, dass dabei mindestens neun, wahrscheinlich aber 16 der Aktivisten an Bord ermordet worden sind, obwohl die näheren Umstände nebulös bleiben aufgrund der israelischen Zensureinschränkungen für Medien. Ein großer Teil der Berichterstattung in den Medien der Vereinigten Staaten von Amerika war bemerkenswert unskeptisch gegenüber der israelischen Darstellung der Ereignisse und deren Zusammenhängen, und schenkte dem Internationalen Recht wenig Beachtung.

Die New York Times vom 1. Juni 2010 enthielt eine Randbemerkung über die verheerende israelische Belagerung Gazas, wo 1,5 Millionen Menschen in extremer Armut leben. Die Reporterin Isabel Kershner schrieb: „Trotz des sporadischen Raketenbeschusses gegen den Süden Israels aus dem palästinensischen Territorium sagt Israel, dass es genügend Güter für die grundlegende Versorgung durch die Grenzkontrollen lässt, um jede akute humanitäre Krise zu vermeiden.“

Es macht wenig Sinn, Israel um Auskunft über die Auswirkungen seines Embargos auf die Menschen in Gaza zu bitten, nachdem genügend andere Quellen zur Verfügung stehen. Das Büro der UNO für die Koordination Humanitärer Angelegenheiten berichtete (IRIN, 18.05.2010):

Als Folge von Israels Blockade des Gazastreifens wurden seit 2007 98% der industriellen Aktivitäten eingestellt und es bestehen akute Mängel an Treibstoff, Geld, Gas zum Kochen und anderen grundlegenden Gütern …

Mit der Trinkwasserversorgung in Zusammenhang stehende Gesundheitsprobleme sind im Gazastreifen weit verbreitet aufgrund der Blockade und des israelischen Militärüberfalls auf Gaza, der die Wasserversorgung und die hygienische Grundstruktur zerstörte, eingeschlossen Reservoire, Quellen und tausende Kilometer Wasserleitung …

Chronische Unterernährung stieg in den letzten paar Jahren auf 10,2 Prozent …

Die Blockade durch Israel schwächt das Gesundheitswesen in Gaza, beschränkt medizinische Nachschublieferungen und die Ausbildung von medizinischem Personal, und verhindert, dass in ernsten Fällen Patienten aus dem Gazastreifen für spezielle Behandlungen ausreisen können.

Der israelische Militärüberfall 2008/2009 beschädigte 15 von den 27 Spitälern des Gazastreifens und beschädigte oder zerstörte 43 seiner ursprünglichen 110 Gesundheitsstationen, von denen keine repariert oder wieder aufgebaut werden konnte aufgrund des Embargos von Baumaterial. Rund 15 – 20% der wichtigen Medikamente sind üblicherweise nicht auf Lager und es fehlen wichtige Ersatzteile für viele medizinische Geräte.

Diese Tatsachen interessieren allerdings nicht alle. Auf der Titelseite der Washington Post vom 1. Juni war eine der widerwärtigsten Stellungnahmen zu den Morden zu finden: „Wir haben keine Sympathie für die Motive der Teilnehmer an der Flotte – eine zusammengewürfelte Mischung aus europäischen Sympathisanten mit der Sache der Palästinenser, Anführern von israelischen Arabern und türkischen islamischen Aktivisten.“

Viele der analytischen Artikel in größeren Zeitungen behandelten eher die Auswirkungen auf Israel und die Vereinigten Staaten von Amerika als die ermordeten Zivilpersonen oder die humanitäre Krise, die diese zu lindern versucht hatten. Glenn Kessler von der Washington Post behandelte die Reaktion der Vereinigten Staaten von Amerika, nicht die israelische Attacke, als verkomplizierenden Faktor: „Verurteilung des israelischen Angriffs verkompliziert die Beziehungen mit den Vereinigten Staaten von Amerika.“ Kessler lamentierte: „der Zeitpunkt des Zwischenfalls ist besonders ungünstig für Israel und die Vereinigten Staaten von Amerika,“ während ein Artikel in der Los Angeles Times vom 1.6.2010 den Überfall als „propagandistischen Alptraum für Israel“ bezeichnete. Kershner von der New York Times schrieb, dass „die Kritik [an Israel wegen des Überfalls] Israels Feinden einen Propagandaerfolg lieferte, besonders der Hamasgruppe, die die Macht in Gaza ausübt.“ (NYTimes.com 31.05.2010)

Andere Nachrichten präsentierten irreführende Zusammenhänge betreffend die Umstände, die zu Israels Blockade geführt haben. Kershner (New York Times 1.6.2010) betonte, dass “Israel geschworen hat, die Flotte nicht das Ufer von Gaza erreichen zu lassen, wo Hamas, eine Organisation, die sich der Zerstörung Israels verschworen hat, 2007 gewaltsam die Herrschaft übernommen hat.“ Die Associated Press (1.6.2010) berichtete, das „Israel und Ägypten die Grenzen Gazas dicht machten, nachdem Hamas das Gebiet 2007 überwältigte und die Kontrolle den Kräften entriss, die loyal zu Abbas standen“ – wobei letzteres sich auf die Kräfte der Fatah bezog, die mit Mahmoud Abbas verbündet sind.

Beide Artikel ignorieren die Tatsache, dass die Hamas die palästinensischen Wahlen 2006 gewann, was dazu führte, dass die Vereinigten Staaten von Amerika und Israel die wirtschaftlichen Einschränkungen gegen Gaza steigerten. Ein Versuch, einen Bürgerkrieg in Gaza anzuzetteln durch die Bewaffnung militanter Fatah-Anhänger ging daneben – darüber wurde ausführlich von David Rose in Vanity Fair (4/08) berichtet – und Hamas gewann (Extra! 10.9.2007).

Viel von der Berichterstattung der Presse in den Vereinigten Staaten von Amerika nimmt die Behauptungen der israelischen Regierung für bare Münze und beruht weitgehend auf Material, das von den israelischen Behörden zur Verfügung gestellt wurde – während Israel die gefangenen Aktivisten von den Medien fern hält (nicht zu reden von Anwälten und beunrunhigten Familienmitgliedern). Die Washington Post berichtete über den Überfall folgendermaßen:

Nach der Landung wurden die israelischen Kommandotruppen, die mit Paint Ball-Pistolen und Revolvern ausgerüstet waren, mit Stahlstangen, Messern und Pfefferspray angegriffen. Das Video zeigte zumindest einen Soldaten, der aufgehoben und vom oberen auf das untere Schiffsdeck geworfen wurde. Einige der Soldaten des Kommandos sagten später, dass sie in das Wasser sprangen, um nicht geschlagen zu werden. Das israelische Militär sagte, dass einige der Demonstranten scharf schossen. Israelische Funktionäre sagten, dass die Aktivisten mit zwei Gewehren schossen, die sie den Truppen gestohlen hatten.

Glenn Greenwald von Salon.com schrieb: „Überlegen Sie einmal, was wir hören würden, wenn der Iran ein humanitäres Schiff in internationalen Gewässern überfallen hätte und 15 oder so Zivilisten an Bord umgebracht hätte.” (31.5.2010)

Der Bericht der New York Times vom 1. Juni enthielt sieben Absätze der israelischen Erklärung betreffend die Vorgänge auf dem türkischen Schiff Mavi Marmara, auf dem die Zivilisten ermordet worden sind; die Zeitung berichtete, dass „keine unmittelbaren Stellungnahmen von den Passagieren des türkischen Schiffs zu bekommen waren,“ da das israelische Anhaltelager, in das diese verschleppt worden waren „für Nachrichtenmedien nicht zugänglich und zur geschlossenen militärischen Zone erklärt worden war.“

Der Artikel in der New York Times zeigte auch geringes Interesse für das Internationale Recht, indem er die Behauptungen Israels betreffend die Rechtmäßigkeit der Aktionen wiedergab, aber keine Analyse von Experten für Internationales Recht anführte, um diese Behauptungen zu bestätigen oder zu widerlegen: „Israelische Funktionäre sagten, dass das Internationale Recht die Beschlagnahme von Schiffen in internationalen Gewässern erlaubt, wenn diese dabei sind, gegen eine Blockade zu verstoßen.“

Laut Craig Murray (31.5.2010), ehemaliger britischer Botschafter und Spezialist für Seerecht, ist die gesetzliche Lage „völlig klar“: „Ein Schiff unter fremder Flagge in internationalen Gewässern anzugreifen ist illegal. Es handelt sich hier aber nicht um Piraterie, da die israelischen Schiffe einen militärischen Auftrag ausführten. Das ist ein Akt von illegaler Kriegsführung.“
Fairness & Accuracy in Reporting

Fairness & Accuracy In Reporting (FAIR) ist eine US-amerikanische Pressevereinigung, die sich der Bekämpfung und Dokumentation der einseitigen und falschen Berichterstattung sowie Selbstzensur in den Massenmedien verschrieben hat.
Orginalartikel: Dieser Artikel ist NICHT auf http://www.zmag.org erschienen!
Übersetzt von: Antikrieg.com

Avaaz Unterschriften Aktion an Regierung

Liebe Freundinnen und Freunde,

Israels Angriff auf die Hilfsflotte für den Gazastreifen ruft weltweites Entsetzen hervor. Es ist Zeit eine umfassende Untersuchung zu beginnen und die Blockade des Gaza-Streifens zu beenden. Israels tödlicher Angriff auf den Hilfskonvoi für den Gaza-Streifen schockiert die Welt. Es ist ein empörender Einsatz von tödlicher Gewalt, um damit eine empörende und tödliche Politik zu verteidigen — Israels Blockade des Gaza-Streifens, wo zwei Drittel der Familien nicht wissen, wie sie ihre nächste Mahlzeit finden. Die UNO, EU, USA und beinahe alle Regierungen und multilateralen Organisationen haben Israel aufgerufen die Blockade zu beenden und, jetzt sofort, eine umfassende Untersuchung des Angriffs auf den Hilfskonvoi einzuleiten. Doch ohne den massiven Druck von ihren Bürgern, werden unsere Entscheidungsträger ihre Reaktion auf bloße Worte begrenzen — wie schon so viele Male zuvor. Lasst uns nun einen unüberhöhrbaren Protestruf aussenden – Schliessen Sie sich dem Ruf nach einer unabhängigen Untersuchung der Kommandoaktion und einem sofortigen Ende der Blockade des Gaza-Streifen an. Unterzeichnen Sie die Petition unter folgendem Link und leiten Sie diese E-Mail an alle weiter, die Sie kennen:

http://www.avaaz.org/de/gaza_flotilla_3/?vl

Diese Petition wird an die UNO und an führende Politker übergeben, sobald sie 200 000 Unterschriften erreicht hat – und danach wieder bei jeder günstigen Gelegenheiten, während Politiker ihre Position festlegen. Eine massive Petition, in Momenten wie diesen, zeigt den Entscheidungsträgern, dass bloße Worte und Pressemitteilungen nicht genügen – dass Bürger konkrete Aktionen fordern und den Politikern auf die Finger schauen. Während die EU beschliesst, ob sie ihre besonderen Handelsbeziehungen mit Israel erweitert, Obama und der US-Kongress über die Ausgaben für die israelische Militärhilfe im kommenden Jahr beraten und Nachbarstaaten wie die Türkei und Ägypten über ihre nächsten diplomatischen Schritte entscheiden – Lasst uns die Stimme der Weltöffentlichkeit unüberhörbar machen: Es ist Zeit die Wahrheit über den Angriff zu erfahren, Rechenschaft zu verlangen und es ist höchste Zeit, dass Israel das Völkerrecht respektiert und die Blockade des Gaza-Streifens beendet. Unterzeichnen Sie jetzt und leiten Sie diese Nachricht weiter:

http://www.avaaz.org/de/gaza_flotilla_3/?vl

Viele von uns teilen den selben Traum: Zwei Staaten, Israel und Palästina, die Seite an Seite friedlich zusammenleben. Doch die Blockade und die andauernde Gewalt verhindern diese Vision. In der angesehenen Zeitung „Haaretz“ schreibt ein Kolumnist an seine Mitbürger: „Wir verteidigen nicht länger Israel. Wir verteidigen die Blockade. Die Blockade selber wird zu Israels Vietnam.“ Tausende von Friedensaktivisten verurteilen den Angriff und die Blockade in Israels Straßen, von Haifa und Tel Aviv bis nach Jerusalem — und schliessen sich Protesten auf der ganzen Welt an. Unabhängig davon, welche Seite den ersten Schlag versetzte oder das Feuer eröffnete (Das israelische Militär behauptet, es habe nicht mit der Gewalt begonnen), Israels Regierung sendete bewaffneten Spezialeinheiten in Hubschraubern, um einen Hilfskonvoi in internationalen Gewässern anzugreifen. Die Aktivisten auf den Schiffen wollten Medikamente und Hilfsgüter nach Gaza bringen, einige haben dies mit ihrem Leben bezahlt. Wir können diese Tragödie nicht rückgängig machen. Doch wir können diesen düsteren Moment in einen Wendepunkt verwandeln und mit vereinter Stimme für Gerechtigkeit und Frieden einstehen. Hoffnungsvoll, Ricken, Alice, Raluca, Paul und das ganze Avaaz Team QUELLEN: Live-Reportage von Al Jazeera (auf Englisch):

http://blogs.aljazeera.net/middle-east/2010/05/31/live-coverage-israels-flotilla-raid Empörung über Israels tödlichen See-Angriff: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,697703,00.html und

http://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C0BF2722C308D40318/Doc~E77C1BB90592A4941828AECF1874AB00A~ATpl~Ecommon~Sspezial.html

„Der zweite Gaza-Krieg: Israel verlor auf See“ – Bradley Burston, Ha’aretz (auf Englisch – Originalzitat)

http://www.haaretz.com/blogs/a-special-place-in-hell/a-special-place-in-hell-the-second-gaza-war-israel-lost-at-sea-1.293246 Analyse zur Gewaltanwendung aus Sicht der Israelischen Armee (IDF), Debka-Reporter mit Verbindungen zum israelischen Geheimdienst: http://debka.com/article/8824/ Humanitäre Lage in Gaza katastrophal : http://boell.de/weltweit/nahost/naher-mittlerer-osten-5810.html

70 Prozent der Familien leben von weniger als einem US-Dollar am Tag:

http://www.aerzte-ohne-grenzen.at/hilfseinsaetze/artikel/details/anhaltende-not-in-gaza/

Analyse über die politischen Konsequenzen des Angriffs:

http://www.sueddeutsche.de/h5n38f/3374025/Gestoerte-Beziehung.html ———————–

Israels Massenvernichtungswaffen

von Neil Sammonds

11.10.2002 — ZNet

Der zehnte Jahrestag des Absturzes eines El-Al-Flugzeugs (Flugnummer LY 1862) in den Niederlanden – in den internationalen Medien findet er kaum Erwähnung Am 4. Oktober 1992 war eine Boeing-747-Linienmaschine der israelischen Fluggesellschaft El Al in die Hochhaussiedlung Bijlmermeer gestürzt, nahe Flughafen Schiphol, südöstlich von Amsterdam. Die Boeing war auf dem Flug zwischen New York u. Tel Aviv (siehe MEI* 585, 598). Mindestens 47 Menschen starben – über tausend Anwohner klagten in der Folge über Erkrankungen der Atemwege, über neurologische Erkrankungen bzw. Erkrankungen des Bewegungsapparats. Zudem war ein Anstieg der Krebsrate zu verzeichnen sowie eine Zunahme in der Rate kindlicher Missbildungen. Offizielle Stellen, sowohl in Holland als auch Israel, mauerten massivst. Eine (unabhängige) niederländische nukleare Forschungsgruppe konnte jedoch herausfinden, dass das Flugzeug angereichertes Uran als Ballast benutzt hatte. 1998 förderte die holländische Tageszeitung ‘Handelsblad’ bzgl. des Frachtraums der Boeing noch wesentlich Brisanteres zutage: im Cargo-Raum waren bei Flug LY 1862 nämlich 10 Tonnen Chemikalien transportiert worden, einschließlich Hydrofluoridsäure, Isopropanol u. Dimethyl-methylphosphonat (DMMP) – was 3 der 4 Ausgangsstoffe zur Produktion von Sarin (Nervengas) sind. Mit Verspätung wurde eine Untersuchungskommission des niederländischen Parlaments eingesetzt. Diese stellte fest, dass es wöchentliche nicht-offizielle Flüge zwischen New York u. Tel Aviv gegeben hatte – jedesmal mit Zwischenlandung in Schiphol, wo keine Ladungsinspektion vorgenommen wurde bzw. wo das El-Al-Sicherheitspersonal – laut Aussage des niederländischen Generalstaatsanwalts – auf der Lohnliste des Mossad (israelischer Geheimdienst) stand. Einer derjenigen, die Nachforschungen für die Bijlmermeer-Überlebenden betrieben, behauptet wörtlich, dass Schiphol damals eine “Drehscheibe für Geheimwaffen-Transfers” gewesen sei, u. daran habe sich bis zum heutigen Tag nichts geändert.

“Unsichtbare” Anlagen

Das DMMP (siehe oben) stammte von der amerikanischen Chemiefirma ‘Solkatronic Chemicals Inc.’, Morrisville/Pennsylvania u. war bestimmt für ein israelisches Forschungszentrum – das ‘Israelische Institut für biologische Forschung’ (IIBR) in Nes Ziona bei Tel Aviv. Wie MEI 1998 schrieb, ist das IIBR “für die israelischen Geheimdienste u. das israelische Militär sozusagen die Frontorganisation zur Entwicklung, Testung u. Produktion chemischer u. biologischer Waffen”. Und eine “hochrangige Quelle des israelischen Geheimdiensts” gegenüber der ‘Sunday Times’: “Es gibt wohl kaum eine bekannte oder unbekannte Art von chemischen oder biologischen Kampfstoffen, die nicht in Nes Ziona produziert würde”. Auf Karten darf das IIBR nicht eingezeichnet werden. Und selbst Mitgliedern der Knesset-Kommissionen zur ‘Außen- u. Verteidigungspolitik’ (sie hatten sich Sorgen um die Gesundheit der Anwohner von Nes Ziona gemacht) blieb der Zutritt zur Einrichtung verwehrt. Der Bericht des ‘US Office of Technology Assessment for Congress’ (US-Kongress-Behörde zur Technologie-Einschätzung) kommt im Jahr 1993 zu dem Schluss, Israel habe “ein nicht-offengelegtes, offensives, chemisches Kampfstoff-Potential”, zudem werde “allgemein angenommen, es verfüge daneben über ein nicht-offengelegtes, offensives Programm zur biologischen Kriegsführung”. Wie ‘The Sussex-Harvard Information Bank on Chemical and Biological Warfare Armament’ (Sussex-Harvard-Informationsbank für chemische u. biologische Kampfstoffe) berichtet, existieren darüber hinaus Vorwürfe, Israel habe in den 60gern u. frühen 80gern Giftgas eingesetzt bzw. im Jahr 1948 ägyptische Truppen mit chemischen Kampfstoffen angegriffen; chemische Kampfstoffe wurden angeblich auch gegen Palästinenser eingesetzt – 1969 bzw. später während der ersten Intifada. Und ‘The Sunday Times’ berichtete 1998 von einer angeblichen Umrüstung der israelischen F-16-Kampfjets, so dass diese jetzt auch chemische u. biologische Waffen aus Nes-Ziona-Produktion an Bord nehmen könnten. Zudem hätte man Besatzungen ausgebildet, chemische u. biologische Angriffswaffen binnen Minuten nach Befehlserhalt einsatzfähig zu machen. Was die ‘Sunday Times’ zudem behauptet: in Nes Ziona wurden Forschungen zur Herstellung der sogenannten “Ethno-Bombe” betrieben. Die Tatsache, dass das frühere Apartheids-Regime Südafrikas u. die israelische Regierung (sein damaliger Verbündeter) in einem derartigen Projekt kooperierten, gehört wohl zu den schockierendsten Enthüllungen der Anhörungen der sogenannten ‘Wahrheits- u. Versöhnungskommission’ Südafrikas. Dabei kam nämlich zutage, dass Wissenschaftler im Erbgut bestimmter arabischer Gemeinschaften, speziell im Irak, ein spezifisches Gen-Charakteristikum determiniert hatten – woraufhin sie versucht haben sollen, tödliche Mikro-Organismen künstlich zu erzeugen, die ausschließlich die Träger dieser besonderen Erbinformation angreifen. Diese Krankheiten hätten dann mittels Luftspray oder auch über die Wasserversorgung in Umlauf gebracht werden können.
Weit besser belegt als die biologischen u. chemischen Waffenprogramme Israels, ist sein Atomwaffenprogramm – letztendlich jedoch nicht weniger “unsichtbar” als die Nes-Ziona-Anlage. Fest steht, das israelische Atomzeitalter nahm seinen Ausgang in den 50gern – in der Atomanlage Dimona in der Negev-Wüste – u. dort wurde das Potential auch weiterentwickelt, zunächst mit französischer, später mit amerikanischer u. südafrikanischer Unterstützung. 1986 hatte der aus Marokko stammende israelische Wissenschaftler Mordechai Vanunu** die Öffentlichkeit bzgl. der Aktivitäten in Dimona alarmiert. Laut Vanunu hatte man (zu diesem Zeitpunkt) bereits “über 200″ Nuklearsprengköpfe hergestellt. Fünf Jahre später kommt ein Report des ‘US Strategic Air Command’ (Strategisches Luftwaffenoberkommando der USA: USSTRATCOM)zum Schluss, Israel besitze zwischen 75 u. 200 Atomwaffen. ‘Das Atomwissenschaftler-Bulletin’ (BAS) schätzt Israels Potential auf “über 185″ Atomwaffen, die ‘Föderation amerikanischer Wissenschaftler’ (FAS) auf “über 100, aber nicht wesentlich über 200″. Auch das ‘Internationale Friedensforschungsinstitut Stockholm’ schätzt die Zahl auf 200 ein. Im Jahr 2000 brach der israelische Parlamentsabgeordnete Issam Mahoul das Knesset-Tabu, demgemäß es verboten ist, Israels offizielles ‘Atomwaffengeheimnis’ zu thematisieren. Mahoul behauptete, Israel besitze zwischen 2 u. 300 atomare Sprengköpfe. ‘Jane’s Intelligence Review’ (britisches Info-Magazin) ging im Jahr 1997 von einer geschätzten Zahl von über 400 israelischen thermonuklearen Waffen respektive Nuklearwaffen aus. Und die ‘Kampagne zur Befreiung Vanunus’** schätzt die Zahl sogar auf 500 Nuklearsprengköpfe ein.

Tote Winkel

Es gibt Berichte, wonach Israel sowohl (im ‘Sechstagekrieg’) 1967 als auch (im Jom-Kippur-Krieg) 1973 eine gewisse Anzahl seiner Raketen mit Nuklearsprengköpfen bestückt hatte. Im August diesen Jahres sagte Anthony Cordesman vom ‘Zentrum für Internationale Strategische Studien’ vor dem ‘Komitee für Auslandsbeziehungen’ des US-Senats aus. Seiner Einschätzung nach könnte Israel vorhaben, Nuklearwaffen gegen große irakische Städte zum Einsatz zu bringen, sollte es sich durch einen drohenden Angriff des Irak in die Ecke gedrängt fühlen. Dabei würde es, so Cordesman, Städte auswählen, in die noch keine US-Truppen einmarschiert sind. Aber trotz der überwältigenden Beweislage bzgl. Israels Nuklearwaffen- programmen bzw. für Israels Bereitschaft, diese Waffen gegebenenfalls auch zum Einsatz zu bringen, weigern sich Washington u. London beharrlich, dies zur Kenntnis zu nehmen. So eine Sprecherin des britischen Außenministeriums gegenüber MEI: “Großbritannien wird weiter bemüht sein, Israel – als Nicht-Atomwaffen-Staat – zur Unterzeichnung des Atomwaffensperrvertrags zu bewegen”. Und die gleichen Scheuklappen bzw. der gleiche tote Winkel sind auch in den USA zu beobachten, wo etwa der Pentagon-Bericht 2001 darauf verzichtet, Israel auf die Liste der Staaten mit Atomwaffenpotential zu setzen. Zu den Beweisen für Israels Nuklearwaffen, die vom britischen Außenministerium, dem Pentagon aber auch von andern Stellen hartnäckig ignoriert werden, zählt zudem gutunterlegte Information bzgl. entsprechender (Nuklearwaffen-)Trägersysteme. In der neuesten Ausgabe von ‘Nuclear Notebook’ beispielsweise ist nachzulesen, dass das israelische F-16-Kampfjet-Geschwader, stationiert in Nevatim bzw. Ramon, am wahrscheinlichsten (von allen israelischen Kampfflugzeugen) Nuklearsprengköpfe an Bord hat. Eine kleine Gruppe Piloten sei zudem ausgebildet, Nuklearangriffe zu fliegen. Nuklearwaffentauglich seien auch die israelischen F-4s, F-15s u. Jaguars. Hingewiesen wird zudem auf Israels Boden-Luft-Raketen – Jericho I, Jericho II u. Shavit – die man auch mit Nuklearsprengköpfen ausrüsten könne. Die Jericho-I-Rakete besitzt eine Reichweite von 500 km u. kann sowohl stationär als auch von mobilen Abschussrampen aus abgefeuert werden. Die Jericho IIs haben eine Reichweite von 1500 km u. sind, laut BAS, in der Militärbasis Zechariya, 45 km südöstlich von Tel Aviv, aufgestellt. Die Shavit-Interkontinentalraketen, normalerweise dazu genutzt, den israelischen Spionage-Satelliten Ofek ins Weltall zu schießen (von der Luftwaffenbasis Palmahim südlich von Tel Aviv aus), wären in der Lage, eine atomare Nutzlast bis zu 8000 km weit zu befördern. Zwischen Juli 1999 u. Oktober 2000 orderte die Israelische Marine Berichten zufolge 3 Unterseeboote der sogenannten ‘Delphin-Klasse’ – Dolphin, Leviathan u. Tekuma. Auch diese wurden, so Vermutungen, für mit Nuklearsprengköpfen besetzte Cruise-Missiles umgerüstet. Darüber hinaus existiert umfangreiches Material, das darauf hinweist, Israel könnte zudem im Besitz taktischer Nuklearwaffen sein – kleiner Atombomben also, wie etwa nukleare Landminen, bzw. strategischer Atom- sprengköpfe, die man bei Bedarf auch aus Kanonen abfeuern kann.


Natürlich gab es 1961 diese ‘Persilschein’-Inspektion im israelischen Dimona, durchgeführt von einem wohlgesonnenen norwegischen Team, das “bestätigte”, das nach Israel importierte ‘schwere Wasser’*** werde dort nicht missbräuchlich verwendet. Und 1969 führte ein amerikanisches Inspektoren-Team dieselbe Farce durch – man hatte es einfach durch einen ‘gefakten’ Kontrollraum (in Dimona) geführt. Davon abgesehen hat nie ein Versuch zur Kontrolle der nichtkonventionellen israelischen Waffenprogramme stattgefunden – jedenfalls kein bekanntgewordener. Israel hat zudem nie die ‘UN-Konvention gegen biologische u. toxische Waffen’ unterzeichnet. Die ‘Chemiewaffen-Konvention’ der UN hatte es 1993 zwar unterschrieben aber nie ratifiziert. Die UN-Sicherheisratsresolution 487 vom Juni 1981 “fordert Israel dringlichst dazu auf, seine Nuklearanlagen unter Aufsicht der ‘Internationalen Atomenergie- behörde’ zu stellen”, u. Resolution 687 vom April 1991 weist auf “die Bedrohung, die sämtliche Massenvernichtungswaffen für Frieden und Sicherheit in der Region darstellen” hin sowie auf “die Notwendigkeit der Hinarbeitung auf eine atomwaffenfreie Zone im Mittleren/Nahen Osten”. Und gleichzeitig steht Washington einer internationalen Kampagne zur Inspektion bzw. Demontage der vergleichsweise bescheidenen (so überhaupt vorhandenen) Massenvernichtungswaffenprogramme des Irak vor. Das zweite Ziel der Kampagne wird vermutlich sein, die Bagdader ‘Herren über diese Programme’ zu stürzen. Mordechai Vanunu wird vermutlich im Jahr 2004 aus der Haft entlassen. Aber völlig offen bleibt, wann es endlich zur internationalen Kontrolle von Dimona u. Nes Ziona kommt bzw. zur Untersuchung jener inoffiziellen wöchentlichen El-Al-Flüge zwischen New York u. Tel Aviv.

Anmerkung d. Übersetzerin

* MEI: ’Middle East International’; in London ansässige Informationsschrift. http://meionline.com/
**Vanunu wurde 1986 für seine Enthüllungen zu 18 Jahren Haft wegen Spionage verurteilt. Teilweise muss er seine Haftstrafe in Isolationshaft verbüßen.
***siehe ‘Schwerwasserreaktoren’ (im Gegensatz zu ‘Leichtwasserreaktoren’); aus sogenanntem ‘schwerem Wasser’ kann das atomwaffenfähige Tritium gewonnen werden.

Orginalartikel: Israeli WMD

5 tote Palästinenser in Gaza

Drei palästinensiche Widerstandskämpfer und ein vierter wurde bei einem israelischen Luftangriff auf den Osten der Stadt Deir Al-Balah im Gazastreifen am Sonntag getötet, wie lokale Medien berichten. Diese berichteten, dass alle drei Opfer in den Zwanzigern waren und vom Breij Dorf und Rafah kamen.

Früher am Morgen wurden ebenfalls 2 Palästienser von israelischen Besatzersoldaten in Nordgaza getötet als sie Restmetallteile sammelten.

http://www.palestine-info.co.uk/en/default.aspx?xyz=U6Qq7k%2bcOd87MDI46m9rUxJEpMO%2bi1s7jf8tLaJPQ%2bC6qiJwNpA5RGTyELWIY6lxpBFeMHiUlVtP%2b44mCKNdDh%2bWoPrCx%2fVgpW07aSO%2fRHPOJw6NSHQC8iMyYyzwFG4QBWBZzDhA1uM%3d

1 toter Palästinenser und 5 Vermisste nach israel. Angriff auf Gaza

Gaza.

Vergangene Nacht ist nach einem israelischen Flugangriff auf Gaza Rezq Al-Masri, ein 28-jähriger Palästinenser, umgekommen und fünf weitere werden unter den Trümmern vermisst.

Dabei waren die Angriffe gezielt auf Tunnel im Süden Gazas abgezielt, durch welche die Palästinenser lebensnotwendige Güter nach Gaza schmuggeln.

http://www.palestine-info.co.uk/en/default.aspx?xyz=U6Qq7k%2bcOd87MDI46m9rUxJEpMO%2bi1s7C3aRP7i0KAIHrCrToXCIfdFPgypYvtw8MgImfBEl5u98vDe5V%2fR%2bO50CxacLQmsmzTrq4DePFF3sbsxMw6epYplSQHusAsDihCGyc6hZZTk%3d